Anfänge
Die Feuerwehren waren durch diese Veränderung unserer Umwelt im verstärktem Maße gezwungen, umluftunabhängige Atemschutzgeräte einzusetzen, um eine gezielte Brandbekämpfung im Innenangriff erst möglich zu machen, denn ehemals als harmlos geltende Brände, die ohne Atemschutz oder lediglich mit Filtergeräten gelöscht werden konnten, erwiesen sich nun in zunehmendem Maße als gefährlich. Rettung von Menschen aus verqualmten Innenräumen oder Innenangriffe lassen sich heute auch in den Obergeschossen ohne umluftunabhängige Atemschutzgeräte nicht mehr durchfuhren. Die Zeiten, in denen der Feuerwehrmann solche Atemschutzgeräte fast ausschließlich bei Bränden in den Unter-geschossen und in Apotheken, Drogerien und Chemischen Betrieben anlegte, sind jetzt endgültig vorbei. Ab und zu geistert noch in der Begriffswelt der "leichte" Atemschutz herum, worunter man Filtergeräte als Atemschutzgeräte verstand. Heute kann das Filtergerät im Einsatz für den Feuerwehrmann tödlich sein.
Die einschlägige Industrie reagierte sehr rasch und entwickelte die Pressluftatmer als Atemschutzgeräte mit in Druckflaschen auf 200 oder 300 bar komprimierter Atemluft. Die Feuerwehren wandten sich von Sauerstoffkreislaufgeräten ab, da diese Geräte im Vergleich zu den Pressluftatmern nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im Betrieb, in Wartung und Handhabung teuerer und komplizierter waren. Außerdem war die Atemluft sehr warm. Dagegen nahmen die Wehren die kürzere Einsatzdauer der Pressluftatmer bewusst in Kauf. Der Siegeszug des Pressluftatmers begann in den 60er Jahren.
Rettung eines Verletzen unter Atemschutz – ca.1960
Ein effektiver Atemschutz ist aber nicht nur bei Bränden wichtig. Im gesamten, immer umfangreicher werdenden Einsatzspektrum der Feuerwehr spielt der Atemschutz eine zentrale Rolle. Einsätze im Chemie- und Strahlenschutz, in Silos oder in der Kanalisation wären ohne einen geeigneten Atemschutz nicht möglich.