Jahreshauptversammlung 2022
Quelle Text / Bild: Dingolfinger Anzeiger 29.04.2022 Monika Bergbauer
Physisch und psychisch gefordert
Die Freiwillige Feuerwehr Reisbach zog Bilanz
Eine umfangreiche Tagesordnung galt es abzuarbeiten, als die Freiwillige Feuerwehr ihre Mitglieder zur Jahreshauptversammlung einlud. Denn, aller erschwerten Voraussetzungen zum Trotz absolvierten die Aktiven vielfältig die anstehenden Aufgaben.
Erster Vorsitzender Benjamin Blasi begrüßte die Kameraden am Sonntag im Schlappinger Hof. Er bat um eine Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder.
Sodann hielt er Rückschau mit der Feststellung, dass corona-bedingt viele Veranstaltungen nicht stattfinden konnten. Derzeit zählt man 229 Mitglieder, die sich aufteilen in 80 aktive, davon acht weibliche, 31 passive, 118 fördernde, davon 50 weibliche, sieben in der Jugendfeuerwehr und 22 in der Kinderfeuerwehr. Der Vorstand erinnerte daran, dass Mitglieder bei den Renovierungsarbeiten am Gerätehaus mit Streichen der Außenfassade und Untersicht des Dachstuhls sowie die Aufbereitung der Tore dazu halfen. Am 12. September fand die Fahnensegnung als kleines Gründungsfest statt. Am 16. September startete eine Gruppe Radler zu einer Wallfahrt nach St. Florian bei Linz. Tags darauf reiste eine weitere Abordnung an. Letztes Jahr fand auch wieder eine Haussammlung statt.
Den Kassenbericht gab Schatzmeister Thomas Prinz. Die Prüfung erfolgte im Vorfeld durch Alfons Köppl und Harald Grad, die eine einwandfreie Arbeit vorfanden. Alfons Köppl beantragte somit die Entlastung von Vorstandschaft und Kassier, was einstimmig erfolgte.
Erster Kommandant Peter Jobst blickte auf den aktiven Dienst. Trotz der gegebenen Einschränkungen war es möglich, die Prüfungen zum MTA-Basismodul bzw. zum Abschluss durchzuführen. Hinzu kamen weitere Lehrgänge, die besucht wurden.
Was die Anzahl an Einsätzen anbelangt, war das Jahr 2021 mit insgesamt 36 unterdurchschnittlich. Aber, da wo man gerufen wurde, war man stark gefordert. Peter Jobst erinnerte an den Wohnhausbrand am 23. Oktober. Kurz darauf schon wieder ein Großbrand in Oberhausen. Ansonsten wurde man bei oder nach Unwettern gerufen, zu Verkehrssicherungen und anderes. Die Gesamteinsatzstunden lagen bei 623,91.
Am 5. Mai findet eine Gefahrguteinsatzübung und am 27. Mai eine weitere Einsatzübung statt. Die Abnahme der Leistungsabzeichens in THL ist am 2. Juli.
Über die Jugendgruppe informierte Jugendwart Tobias Kutsche. Seit 1. Januar 2021 waren lediglich sechs Übungen möglich. Es gab weder einen Wissenstest noch ein Jugendleistungsabzeichen.
Acht Mal brannte es
Atemschutzleiter Benjamin Blasi berichtete von 22 aktiven Atemschutzträgern, die sich in zwölf Übungen und weiteren Ausbildungen fit hielten. Gezählt wurden acht Einsätze bei Bränden, davon fünf unter Bereitstellung, bei denen man nicht mehr eingreifen musste. Man hatte keine Einsätze im Bereich THL. Heuer finden noch zwei Termine zur Realbrandausbildung in Osterhofen statt. Im Oktober ist ein Atemschutzleistungswettbewerb in Bronze und Silber.
Zwölf ehrenamtliche Helfer aus der Wehr sind beim ABC-Dienst tätig, so Fachdienstleiter ABC Patrik Hauschild. Man besuchte jedoch keine der Notfallstationsübungen. Auch gab es keine Einsätze. Übungen wurden im Rahmen der Ausbildung abgehalten, so weit möglich. Angestrebt ist eine Ausbildung mit den neu gelieferten Gerätschaften wegen der neuen Trinkwasserverordnung.
Am 5. Mai findet eine große Gefahrgutübung im Bereich des Dingolfinger Bahnhofs statt, wobei ein Gefahrstoffaustritt an einem Güterwagon simuliert wird. Hierbei ist Reisbach zur Personendekontamination angefordert.
Von der Kindergruppe, geleitet von Sabine Prinz und Verena Hein, berichtete Peter Jobst, dass letztes Jahr nur zwei Gruppenstunden im Sommer möglich waren. Als Ersatz für die Weihnachtsfeier bekam jedes Mitglied ein kleines Geschenk.
Die Beförderungen
Im Anschluss durfte er Beförderungen des Jahres 2021 vornehmen: Benjamin Bläsche, Abschluss MTA, Jeremy Bayra, Wechsel in den aktiven Dienst, Rudi Madinger, Junior zum Oberlöschmeister, Cyrill Leigraf und Alexander Wimmer zum Oberfeuerwehrmann, Philipp Beyer und Tobias Kutsche zum Hauptfeuerwehrmann.
Auch heuer war die Feuerwehr Reisbach bereits bei mehreren Brandeinsätzen und einem schweren Verkehrsunfall gefordert, wusste Thomas Prinz. Bei allen Einsätzen wurden vorbildlich zusammengearbeitet. Sein Dank galt für das große Engagement bei der Nachwuchsgewinnung. Die Freiwillige Feuerwehr Reisbach sei eine der wenigen Feuerwehren, die eine Kinderfeuerwehr anbietet. Durch den Gerätehausanbau und die damit verbundenen Umstrukturierungen habe die Feuerwehr hier nun optimale Voraussetzungen. Hier galt ein Dank an die Gemeinde für die Umsetzung, die Freiwillige Feuerwehr Reisbach könne nun stolz auf ihr tolles Gerätehaus sein.
Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner ging auf die rückläufige Zahl an Einsätzen ein, betonte aber auch, dass diese kräftezehrend waren, vor allem die beiden Großbrände. Anerkennend hob er heraus, dass trotz der Einschränkungen während der Pandemie die Feuerwehr mit ihren Schutzmaßnahmen ihren „Job“ professionell abarbeitete und es sich zeigte, dass man jede Feuerwehr in der Gemeinde brauche. Egal ob TSF-Wehr oder Stützpunktwehr. Josef Maier bat abschließend um tatkräftige Unterstützung, wenn am Samstag der Maibaum aufgestellt wird. Ebenso verwies er darauf, dass es noch Fotobücher von der Fahnensegnung gibt. Wer Interesse hat, kann sich an ihn wenden. Mit einer deftigen Brotzeit klang der Abend aus.