Das neue Feuerwehrfahrzeug ist endlich da
Quelle Text: Landauer Neue Presse, Monika Ebnet
Quelle Bild: Feuerwehr Reisbach
Das neue Feuerwehrfahrzeug ist endlich da
Freude bei der FFW Reisbach: „Florian Reisbach 40/1“ wurde fertiggestellt − Neueste Technik für 486 000 Euro
Bei der Feuerwehr Reisbach geht’s rund und das an vielen Stellen. Eigentlich hätte am vergangenen Wochenende das 150-jährige Jubiläum der Ortswehr gefeiert werden sollen. Doch wie vieles andere auch, ist dies aufgrund der aktuellen Gegebenheiten nicht möglich. Quasi als kleinen Ersatz für das entgangene Fest gab es jetzt das neue Fahrzeug, das am Freitag erstmals die Gemeindegrenze passiert hat.
Unter dem Namen „Florian Reisbach 40/1“ wird das neue Hilfeleistungs- Löschgruppen-Fahrzeug (kurz HLF20) gerufen. 20 steht dabei für die Mindestpumpenleistung, nämlich 2000 Liter pro Minute. Das neue Fahrzeug schafft 3000 Liter in der Minute, hat man doch zukunftsorientiert gedacht. Das HLF20 ersetzt das bisherige LF10, das nach einer Generalüberholung nach Failnbach abwandert. Vorerst bleibt es in Reisbach, denn das neue Fahrzeug will erst beübt werden, damit es bis Mitte September voll einsatzbereit ist.
Ein Team aus aktiven Feuerwehrlern hat das HLF 20 zusammengestellt, federführend die beiden damaligen Kommandanten Andreas Beyer und Peter Jobst. Im März wäre die Rohbauabnahme gewesen. Das war nicht in der üblichen Form möglich, weshalb man die Einrichtung im Rahmen einer Onlinekonferenz besprochen hat. Ausgerüstet ist das Fahrzeug neben den bereits „gängigen Gerätschaften“ mit einem Hilfeleistungssatz. Darin enthalten sind Spreitzer, Schere, Hebekissen, Sprungpolster und vieles mehr. Der Wassertank hat ein Volumen von 2400 Liter für den Erstangriff. Zudem sind zwei Haspeln am Fahrzeug angebracht, eine für Schläuche sowie eine für die Verkehrssicherung. Der Anschaffungspreis beträgt 486 000 Euro.
Zur Abholung ging es vergangene Woche nach Leonding bei Linz. Peter Jobst, Simon Petrat und Andreas Brandstetter machten sich gespannt auf die Reise. Nachdem die Übernahme abgewickelt war, folgte die halbtägige Einweisung. „Zuerst haben wir nur gestaunt über das neue Fahrzeug, dann ging es an die Arbeit“, erzählt Peter Jobst. Die Ankunft in Reisbach wurde tags darauf sehnsüchtig erwartet. Mit viel Applaus begrüßten die Reisbacher das mit Blaulicht und Sirene herbeifahrende Fahrzeug – „Jetzt ist Florian Reisbach 40/1 endlich daheim!“
Bereits am Samstag hat man mit der Einweisung der Maschinisten und Gruppenführer begonnen. Die Übungen werden alle nur in Kleingruppen ausgeführt, maximal neun Personen plus Ausbilder. Ab sofort werden auch die weiteren aktiven Mitglieder regelmäßig üben. Dazu hat die Wehr ein Online-Portal eingerichtet, wo sich die Feuerwehrler zur Übung anmelden.
Das Fazit der Wehr ist: „Gut gearbeitet, passt, sinnig.“ Konstruktiv wurde bei der Auswahl gearbeitet, diskutiert und ein vernünftiger Konsens gefunden. Derzeit Hat man rund 50 aktive Mitglieder, nach Auswanderung des LF10 vier Fahrzeuge. Die Freude bei den Kameraden ist groß, Neugierde ist da und alle sind motiviert. Vorgesehen ist, dass künftig im Bereich Technische Hilfeleistung das Leistungsabzeichen abgelegt wird.
Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner zeigte sich glücklich, dass das Fahrzeug da ist: „Jetzt heißt es üben, damit es zum Einsatz kommen kann.“ Schließlich ist das HLF20 vollgepackt mit Technik, die es zu beherrschen gilt. Er dankte allen Feuerwehrlern, die sich eingebracht und schon vorab mit dem Thema beschäftigt haben. Die Feuerwehrbedarfsplanung habe ergeben, dass es ein neues Auto braucht. „Wir haben hier für die Sicherheit unserer Bürger investiert“, so Holzleitner. Das neue Fahrzeug soll mit dem Anbau des Feuerwehrgerätehauses offiziell eingeweiht werden, die Fertigstellung hier ist bis Ende Oktober 2020 vorgesehen.
Insgesamt investiert die Gemeinde Reisbach in 2020 rund 1,5 Millionen Euro in den Bereich Feuerwehr. In diesem Jahr wären bei der Ortswehr die Neuwahlen angestanden, die verschoben werden mussten, weshalb die Gemeinde Reisbach Peter Jobst zum Notkommandanten und Simon Petrat zu dessen Stellvertreter bestellt hat. Die Wahlen werden nachgeholt. Die Vorstandschaft blickt auf ein bewegtes Jahr zurück: 61 Einsätze, davon 17 Brände gab es, insgesamt wurden 690 Einsatzstunden ehrenamtlich geleistet. Dazu kamen unzählige Stunden im Übungs- und Ausbildungsbereich. Die Jugendfeuerwehr sichert den Nachwuchs und auch die Kinderfeuerwehr brachte sich rege ins Vereinsgeschehen mit ein.